Mittwoch, 9. November 2011

vom UNSINN "Zeitgeist" - Teil 4

ein Zweiter Teil der selben Autorenschaft:
praemonitus-praemunitus.blogspot.com



Weiterhin versucht uns Peter Joseph weiszumachen, die Sterne im Gürtel Orions würden in der Antike als Drei Könige bezeichnet.
Es wäre im Priznip völlig egal, wenn es so wäre, denn in der Bibel werden Drei Könige nie erwähnt. In der einzigen Stelle in der Bibel, in der gewisse Magi aus dem Osten dem Stern im Morgenland folgen, wird nicht mal die Zahl 3 genannt:

"Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten." (Math. 2:1)

Es waren möglicherweise nur zwei oder vielleicht auch zwanzig Weisen, Zauberer, die einem anscheinend völlig unbekannten Stern gefolgt sind. Denn WIESO sollen gelehrte, gebildete Weisen ausgerechnet vom Sirius, dem hellsten Stern des Himmels, der sogar teilweise tagsüber am Himmel zu sehen ist, dermaßen überrascht gewesen sein? Da passt die Geschichte von vorne bis hinten nicht.

Aber die Aussage, in der Antike seien diese Sterne als Drei Könige bezeichnet worden, stimmt nicht. Oder Peter Joseph versteht unter Antike was Anderes als der Rest der Welt.
laut Wikipedia gab es im 17.-18.Jhd.n.Chr. entsprechende Aufzeichnungen von holländischen Seeleuten.

Es gibt Aussagen eines gewissen Karl Otfried Müller in seinem Buch "Prolegomena zu einer wissenschaftlichen Mythologie" (1825) darüber, dass diese Sterne angeblich von germanischen Völkern des 11-12.Jahrhunderts so genannte wurden:
http://books.google.de/books?id=GVO7iFmPlhIC&printsec=titlepage (S.204)

Jedoch ist das 11-12.Jahrhundert ehe keine Antike und die Aussage des Philologen Müller ist mit keinen antiken Quellen belegt, wie Andres Kuperjanov in "Pseudomythological Constellation Maps" (Quelle: National Science Digital Library) schreibt:

“Unfortunately, even though Müller knows a lot about folk astronomy of those days, especially in terms of Orion that is known to our country people as the Three Holy Kings, neither he nor anyone else has recorded these observations in written form. It is evidently characteristic that people deal with a circle of topics that is scientifically popular, granting merits for a limited group of laymen and allowing to refer to other learned men and thereby securing one’s academic career.“

Weitere Quelle ist eine noch spätere als die des K.O.Müller - Alphonse Dautet bezeichnet die drei Sterne so in seinem Buch "Lettre de mon moulin" (1866): siehe hier

Die wohl interessanteste Geschichte um die Sterne des Oriongürtels schrieb 2001 ein Astrologe und Atheist Auke Slotegraaf: "The Three Kings and the Cape Clouds: Two astronomical puzzles", aus der ersichtlich wird, wie solche Geschichten um den astrologischen Ursprung des Christentums künstlich kontruiert werden am Beispiel der Bibel-Manipulation in Südafrika siehe dort






Ferner erzählt uns "Zeitgeist" von Parallelen zwischen Joseph und Jesus.

Es war keine Wundergeburt. Rachel war schon lange mit Jakob verheiratet und hatte längere Zeit keine Kinder. Später wurde sie doch noch schwanger, nach Joseph kam dann auch noch ein Sohn Beniamin. So etwas passiert auch heute, und niemand redet von einer Wundergeburt.

Joseph hatte nicht 12, sondern 11 Brüder und einige Schwestern.
Sie ALLE oder zumindest mehrere von ihnen (das wird in der Bibel nicht präzisiert) haben ihn verraten und wollten sogar töten. Jedoch hielt Juda sie davon ab und schlug den Verkauf Josephs nach Ägypten in die Sklaverei vor. Er hat ihm also eher das Leben gerettet.




wer ganz viel Zeit und Muse hat, der lese auch hier einen englischen Beitrag dazu:
www.skeptic.com

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