Sonntag, 6. November 2011

vom UNSINN "Zeitgeist" - Teil 1

Gleich vorneweg:
um die Zusammenfassung über unser Geldsystem und die 9/11-Sache geht es mir hierbei NICHT!

Wen der achso realistisch abgelaufene Terroranschlag interessiert, der wird im Internet viel Material dazu finden... ihr müsst dann schon selbst unterscheiden können ob ihr jede abweichende Interpretation sofort als "DIE Wahrheit!!" übernehmt, oder ob ihr von Varianten der Richtung "der Rauch war ein Geheimzeichen für bösartige Außerirdische" "das war alles ein riiieesengroßes Menschenopfer für den Satanas" dann doch berechtigt die Finger lasst.

Es wird leider VIEL geschrieben und gesagt damit man in Zeiten der Lügenpolitik Menschen durch eine "Weltlösung" zu sich führen kann.... die Zeitgeistbewegung ist leider auch so eine Gruppe.



Hier soll es mir um den ersten Teil des Filmes gehn.
Was immer der Macher für einen Sinn dahinter sieht, auf jeden Fall ist es meine Heidenpflicht, mal klar zu machen wie weit hergeholt die esoterischen Deutungen sind um die es dort geht.
Dankenswerter Weise gab es einen wirklich vortrefflichen Text im Internet, den ich dafür zitieren werde!



Nur noch soviel:
"Zeitgeist" hat mittlerweile einen dritten Film veröffentlicht, welcher "das Venusprojekt" heißt und zu einem direkten Politischgesellschaftlichen Kurs aufruft.
Ich will jetzt nicht behaupten ihre Videos klingen wie die Aufstachelung teil einer neuen Sekte zu werden....... ich würde allerdings lügen, würd ich sagen dem ist so nicht.
Dazusagen muss man noch - der FIlm ist für Amerikanisches Publikum gedreht. Ich will denen jetzt nicht ein kollektiv stärkeres Fehlen von Bewusstsein nachsagen... würd ich jetzt allerdings sagen dass dem nicht so ist - ihr wisst schon denk ich mal.
Ob es den Film entschuldigt, brauchbarer macht, ob er in Amerika andere Dinge erreichen will als die deutschen Ableger.....


Auf einer Antiatomdemo in unserer Stadt verteilte jemand Flyer dafür... in seinen Worten lag die Suggerierung "mache mit und du erhältst alle Antworten die dir JE vorenthalten worden sind"
- ich wollt ihm nur sagen dass ich im ersten Zeitgeistteil einiges nciht in Ordnung fand, da hatte er schon eine Barriere aufgebaut und sich weggedreht...
typische Merkmale von durchaus Gehirngewaschenenen.... nunja, ich werde das Feld anderen überlassen und leite jetzt lieber zu Themen über die ich konkret benennen kann:


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mit Dank an den Verfasser,
---> martinm.twoday.net


In meinem Kommentar zu Neueste Verschwörungs-Theorie ... bin ich schon kurz auf den Film "Zeitgeist - The Movie" eingegangen. Der im Stile einer Fernsehdokumentation aufgemachte Film kursiert schon ein paar Monate im Internet, er hat seine Fans nicht nur unter den "üblichen Verdächtigen", die hinter jedem Baum einen Illuminaten sehen und "Jan van Helsing" für einen Märtyrer der Wahrheit halten, sondern auch bei Bloggern und Forumsschreibern, die ich für vernünftig und freiheitlich gesonnen halte.

Der interessantes und originellste Teil des Filmes. Obwohl die zentrale Botschaft, nämlich die, dass Religion zur Kontrolle der Bevölkerung eingesetzt wurde und wird, wirklich keine bahnbrechend neue Erkenntnis ist.
Die "Selbstähnlichkeit" der Religionen, ein Kernpunkt dieses Kapitels, kann ich bestätigen. Man braucht kein Experte in vergleichender Religionswissenschaft und Mythenforschung zu sein (noch nicht einmal ein Sagen- und Mythen-Enthusiast wie ich), um auf die von einer Kultur zu anderen wandernden Mythen, die übernommenen mythologischen Motive und Gestalten, die wechselseitig übernommen Geschichten, zu stoßen. Dass das "Alte Testament" sich bei älteren mythologischen Quellen, wie dem "Gilgamensch-Epos", bedient, dass sich Relikte einer älteren, polytheistischen Religion in ihm Finden, oder dass die alten Hebräer Ideen von ihren Nachbarn, den Ägyptern, Phönikiern, Babyloniern, Persern, Griechen usw. übernahmen, kann nur den erstaunen, der die Bibel losgelöst vom ihrem kulturellen Hintergrund liest.

Den Mythos von Jesus Opfertod und Wiederaufentstehung als eine Art "Nacherzählung" des altägyptischen Mythos des Sonnengottes Horus darzustellen, dürfte eine glatte Überinterpretation sein. Die Autoren den Evangelien bedienten sich zwar bei den im östlichen Mittelmeerraum kursierenden Mythen und mythologischen Metaphern; der Mythos selbst ist aber so tief im Judentum verankert (Messiasvorstellungen usw.) und übernimmt so viele damals moderne hellenistische Ideen (vor allem aus der Philosophie der Stoa), dass die strukturelle Ähnlichkeit mit dem Horus-Mythos daneben weit zurücktritt. Die "Mutter Gottes"-Verehrung, die wirklich eine Übernahme von Elementen der Isis-Verehrung ist (bis zu Übernahme der Kultorte und der Attribute der Gottesmutter), zog erst lange nach den Evangelisten ins Christentum ein - und ohne Marienkult sind die Übereinstimmung zwischen Horus-Mythos und Jesus-Mythos weniger verblüffend.

Erheblich spekulativer als die Übereinstimmung der "religiösen" (genauen: mythischen) Überlieferungen ist da schon die behauptete Verbindungen zwischen den Religionen über die Himmelsmechanik, die Idee einer grundliegenden Astral-Religion. Sternbeobachtungen haben wirklich eine sehr wichtige Rolle in den frühen Kulturen gespielt, und Sternenmythen sind entsprechend weit verbreitet. Aber auch sind viele Aussagen hypothetisch oder reine Interpretation - manchmal Überinterpretation. Die "Jungfrauengeburten" als Geburt im Steinbild Jungfrau, die 12 Jünger mit den 12 Tierkreiszeichen oder die Fischsymbolik des Christentums mit den Zeitalter der Fische zu verbinden, und die Bibel als astrologisches Buch zu interpretieren, ist angesichts der anti-astrologischen Tradition des Judentums an den Haaren herbeigezogen.

Dass Johannis, als er die Apokalypse verfasste, mit dem Wort "Aeon" das astrologische Aeon (Zeitalter) gemeint hätte, ist eine weitere Spekulation. (Allerdings hat mich der Seitenhieb auf die auf den Weltuntergang wartenden christlichen Fundamentalisten amüsiert.)
Die Tatsache, dass der historische Jesus den antiken Historikern entging, spricht nicht gegen seine Existenz - zumal der historische Jesus sich wenig von anderen "Wanderlehrern" seiner Zeit unterschieden haben dürfte - und wenig von den anderen Juden, die wegen Aufruhr gegen die römische Besatzungsmacht (und die mit ihr kollaborierenden jüdischen Priester) hingerichtet wurden.

Das Zielpublikum dieser "Enthüllungen" sind US-Amerikaner. Schon ohne den Beinahe-Gleichklang von "Son" und "Sun" verliert die Präsentation an Reiz. Auch die Behauptung, das Christentum sei ein Plagiat und beruhe auf Lügen, dürfte auf ein amerikanisches Publikum schockierender wirken als auf ein deutsches.



 Nun ins Detail:

Die Kreuzigung Jesu soll angeblich Sinnbild dessen sein, dass die Sonne zur Wintersonnenwende 3 Tage im Sternbild des südlichen Kreuzes steht bevor sie sich wieder "zurückbewegt"

Schon als ich den Film -damals unvoreingenommen- ansah, war mir daran etwas faul... hatten denn tatsächlich all diese Kulturen die angeblich eine "Kreuzigung" in diesem astrologischen Bild gesehen haben sollen, die Möglichkeit, aus ihrer Perspektive die Sonne im Kreuz zu sehen? Schließlich hängt das Bild des Himmels ja vom Ort der Betrachtung ab!
Und - noch viel wichtiger - nahmen denn auch alle Kulturen dieses Sternbild wirklich als KREUZ wahr?!?

Wikipedia klingt da ziemlich eindeutig:

"Das Kreuz des Südens ist das kleinste aber ein sehr auffälliges und bekanntes Sternbild. Das Sternbild ist im Osten, Westen und Norden vom ausgedehnten Sternbild Zentaur umgeben.
Von Mitteleuropa aus ist es nicht zu sehen.

Das Kreuz des Südens ist keines der 48 klassischen Sternbilder der Antike. Zur Zeit des antiken Griechenlands war das Sternbild zwar noch am nördlichen Sternenhimmel zu sehen, wurde aber dem Zentauren zugeordnet. Durch die Präzessionsbewegung der Erde hat sich die sichtbare Position des Sternbildes inzwischen nach Süden verschoben.

Als die europäischen Seefahrer im 16. Jahrhundert die südlichen Meere durchfuhren, wurden sie wieder auf das Sternbild aufmerksam, wobei sie darin das Kreuz des christlichen Glaubens sahen. Das Kreuz diente ihnen auch zur Orientierung, da die senkrechte Achse zum südlichen Himmelspol zeigt. Die Sterne des Kreuzes als Orientierungshilfe waren bereits 1501 Amerigo Vespucci bekannt, genauer beschrieben wurden die Positionen von Andrea Corsali 1515. Als Sternbild in seiner heutigen Form wurde es zum ersten Mal 1589 von Petrus Plancius auf einem Globus gezeichnet"

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