Dienstag, 15. November 2011

vom UNSINN "Zeitgeist" - Teil 5

in Detailtiefe, deren Mühe man einfach nur anerkennen muss:
eine STARK gekürzte Version des Artikels von "ungesagter.wordpress.com"
---> das-zeitgeistmovie-eine-kritik-teil-1/ <---


Seit einiger Zeit, genauer seit dem 26. Juni 2007 macht ein „Dokumentarfilm“ im Internet Furore, dessen glühende Verehrer durch permanente Hinweise darauf vielen auf die Nerven gehen, ob sie es hören wollen oder nicht: zeitgeistmovie.



Mit ca. 2 Stunden Länge verlangt er dem Zuschauer, besser gesagt dem Zuhörer einiges ab: über weite Strecken ist der Film eine mit Bildern und Musik unterlegte „Predigt“. Aber nie wird klar, wer da eigentlich aus dem Off spricht, obwohl es unterschiedliche Sprecher sind. Das ist nicht die einzige Unsauberkeit, die diese „Dokumentation“ diskreditiert. Immer wieder werden im Laufe des Films Behauptungen als Tatsachen hingestellt, Zusammenhänge aus äußerlichen Analogien konstruiert und historische Abläufe wild durcheinander geworfen.


Jede mehr als berechtigte Kritik wird aber auf der Homepage von vornherein abgewiegelt:
„Now, it’s important to point out that there is a tendency to simply disbelieve things that are counter to our understanding, without the necessary research performed. For example, some information contained in Part 1 and Part 3, specifically, is not obtained by simple keyword searches on the Internet. You have to dig deeper. For instance, very often people who look up „Horus“ or „The Federal Reserve“ on the Internet draw their conclusions from very general or biased sources. Online encyclopedias or text book Encyclopedias often do not contain the information contained in Zeitgeist. However, if one takes the time to read the sources provided, they will find that what is being presented is based on documented evidence.“
Schön, wenn man sich so einfach immun machen kann gegen jede Art von Kritik. Wenn man nämlich tief und lang genug forscht und die anerkannten Quellen beiseite schiebt, dann bleiben irgendwann nur noch Verschwörungstheorien (VT), esoterische Spekulationen und eben dieser Film als Quelle. Sehr seriös.




das-Zeitgeistmovie-eine-Kritik-Teil-1/2/



Der Sprecher lenkt unsere Aufmerksamkeit auf Horus, seit ca. 3000 v.Chr. der altägyptischen Sonnengott, wie er sagt. Schon falsch. Dazu reicht schon ein Blick in eines der so geschmähten „online encyclopedias“:

„In seiner Bedeutung als Emblem eines siegreichen Volkes avancierte Horus zum Kriegsgott und zum kriegsbringenden Führer, wodurch der Glaube entstand, der König (Pharao) sei dessen irdische Verkörperung. Seit dieser Zeit trugen die Könige Ägyptens den Falkengott Horus in ihrer Titulatur. Die Bedeutung von Horus als Himmels- und Königsgott wird als gleich alt bzw. zeitgleich angesehen. Dadurch, dass die Könige zur selben Zeit den Gott Re verehrten, kam es zu einer Identifizierung des Horus mit der Sonne. Der zur Staatsreligion gegensätzlichen Vorstellung des Volkes zufolge war Horus jedoch zwischenzeitlich mit dem Sohn des Osiris gleichgesetzt worden. Die so entstandenen Wechselbeziehungen beider Identifizierungen eines Gottes führten zu einer verschiedenen Mythenbildung. Trotz der Unterschiede dieser beiden Horus-Götter verschmolzen die Ägypter den Sonnen-Horus in späterer Zeit mit dem gleichnamigen Gott des Osiriskultes zu einem Gott Horus.“

Es war bei der Figur des Horus wie so oft in den Gefilden der Mythologie und insbesondere in der ägyptischen keine eindeutige lineare Entwicklung, sondern eine verschlungene, komplexe und verschiedensten Einflüssen ausgesetzte. Hier mindestens über einen Zeitraum von 2000 Jahren.

Schon allein mit seinem ersten „Argument“, das vom späten Horus ausgeht und so tut als sei es immer so gewesen, begibt sich der Film auf schlüpfrigen Boden und rutscht aus. Eine schöne bildhafte Zusammenstellung der verschiedenen Emanationen des Gottes Horus gibt es hier: weitere_Formen_des_Gottes_Horus

Es kommt mit Horus, der sich nicht wehren kann noch dicker. Es wird ihm eine Hagiographie angedichtet, die ohne jeglichen Beleg daherkommt, die aber später für die Argumentation unerlässlich ist. Soll sie doch zeigen, dass Jesus nur eine (schlechte) Kopie des Horus ist. Was der Sprecher nicht sagt, ist aus welcher „zuverlässigen“ Quelle diese Plagiats-Theorie stammt:
„Upon further research, I’ve concluded that this theory originated with Gerald Massey, an English poet, born 1828, died 1907. He published primarily poems, but had an interest in Egypt. He parlayed that interest in Egypt into several books and lectures in which he set forth the proposition that Horus was in essence the first Jesus, and Jesus was a cheap imitation."

Gerald Massey ist ein so “bedeutender” Literat und “Wissenschaftler“, dass es nur einen kurzen Eintrag in der englischen und gar keinen in der deutschen Wikipedia gibt.

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