Sonntag, 6. November 2011

Der böse Blick

Umschreibung für die Fähigkeit eines Menschen, durch Blicke Flüche auszusprechen...
seit frühestem Altertum bekannt, ist sie in in vielfachen Weisen durch Schutzamulette nachweisbar...





da ich faul bin zitiere ich nun den zugehörigen Wikipediaeintrag:




Allgemein

Die Angst vor dem Bösen Blick ist weltweit verbreitet und in vielen Kulturen vorzufinden. Interessant dabei ist die Tatsache, dass sich dieses Phänomen oft in Kulturkreisen ähnlich entwickelt hat, die räumlich in keinerlei Verbindung stehen.

In Europa wurde der Böse Blick im Mittelalter meist Frauen zugeschrieben, die durch diese üble Nachrede oft Verfolgung und Ausgrenzung ausgesetzt waren. In den meisten Ländern werden seltene Augenfarben mit dem Bösen Blick assoziiert.
Das Böse Auge spielte auch in anderen Bereichen des Volksglaubens eine Rolle. So fürchteten die Menschen schon seit dem Altertum und bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein die Augen des frisch Verstorbenen. Sie mussten unter allen Umständen sofort geschlossen werden, weil man der Überzeugung war, dass in der Leiche noch undefinierbare, aber gefährliche Lebenskräfte am Werk waren. Ebenso wie die Augen der Toten, sind auch die der zur Hinrichtung Geführten gefürchtet. Daher verband man deren Augen, damit sie keinen Bösen Blick auf die Zuschauer werfen konnten.

Von allen Formen des Volksglaubens ist wohl diejenige des Bösen Blicks die verbreitetste und älteste. Der Glaube an die unheilvolle Kraft des Bösen Blicks durchkreuzt viele Kulturen und stammt wahrscheinlich aus prähistorischer Zeit. Die meisten schriftlichen Überlieferungen stammen von den Sumerern und Babyloniern. Es wurden Keilschrifttafeln gefunden, die auf das Jahr 3000 v. Chr. zurückgehen, auf denen das Wort IG-HUL zu lesen steht. Buchstäblich bedeutet das sumerische Wort IG-HUL: „Auge böse“.







Kennzeichen des Bösen Blicks

Man versteht unter dem Bösen Blick traditionell, dass gewisse Menschen, Tiere, Geister oder Götter die Fähigkeit besitzen, durch bloßes Ansehen anderen Personen oder Dingen Schaden zufügen. Plutarch entwickelte eine Theorie des Bösen Blicks, die besagt, dass Gefühle wie Neid die Konstitution des Körpers reizen, welcher dann schädliche Ausdünstungen entwickelt. [Anmerkung Samiel: ich würde lieber von "Ausstrahlung" sprechen wollen, da es die Zielgerichtetheit des Effekt besser beschreibt... mit den Augen als Fokussiergerät]
Diese Ausdünstungen sollen vor allem durch die Augen austreten. Seiner Meinung nach empfinden manche Menschen so häufig Neid, dass sie den Bösen Blick schon gewissermaßen eingeübt haben. Nach Seligmann hielt sich diese Theorie bis ins 16. und 17. Jahrhundert hinein und wurde von späteren Gelehrten mit mancherlei Zusätzen versehen.

In der Literatur werden verschiedene Eigenschaften erwähnt, die den Bösen Blick ausmachen. So spricht Sanfo davon, dass jedes Mal, wenn jemand schlecht über einen anderen denkt, der Böse Blick ausgeübt werde. Der Blick, dem diese Kraft zugeschrieben wird, hat oft ganz charakteristische Eigenschaften: er ist ablehnend, hasserfüllt, wutentbrannt, stechend, durchdringend, durchbohrend, auch neidisch. Die Wirkung dieses Blickes ist also häufig von dem Willen desjenigen abhängig, der ihn aussendet.
[Anmerkung: vom WILLEN abhängig ist so ziemlich ALLES in der Magie!!! Quasi ist er die umwandelnde Hintergrundkraft!]

Seligmann unterscheidet wie Bächtold-Stäubli zwei Gruppen von Menschen, die die Macht haben, durch den Blick zu schaden: diejenigen, die das bewusst machen und diejenigen, deren Blick ohne ihr Wissen verderblich wirkt.

Im 19. Jahrhundert glaubten die islamischen Iraner, dass jede Frau, die die Wechseljahre überschritten hatte, den Bösen Blick besäße. So war es alten Frauen nicht gestattet, die öffentlichen Auftritte des Schahs zu besuchen, damit seine heilige Person nicht den gefährlichen Blicken dieser Frauen ausgesetzt war. Auch eine Anzahl berühmter Persönlichkeiten wurden bezichtigt, den Bösen Blick zu haben: der englische Dichter Lord Byron, der spanische König Alfons XIII., der französische Kaiser Napoleon III., Papst Pius IX. und sein Nachfolger Papst Leo XIII. Letzterer wurde bezichtigt, den Bösen Blick zu haben, weil während seiner Amtszeit viele Kardinäle starben.
[Na einen bösen Blick brauchte er DAFÜR nicht unbedingt... der Klerus kannte da ganz andere Mittelchen]

Treffen nun die vorgestellten „bösen Strahlen“, die durch Neid hervorgerufen werden, auf Wesen oder Dinge, so dringen sie nach weitverbreitetem Volksglauben darin ein und verursachen Schaden bzw. Krankheit.
Es herrschte und herrscht auch heute noch vielerorts die allgemeine Auffassung, dass dem Auge ein Zauber ausgeht, der auf sein Ziel und eine solche Macht hat, dass der, der ihn empfindet, sich ihm nicht entziehen kann und dieser Zauber muss notwendigerweise besiegt werden. Hauptsächlich wird er für das Auftreten von Krankheitssymptomen verantwortlich gemacht.

Als besonders gefährdet gelten im Volksglauben Kinder, vor allem Neugeborene, da in den ersten Lebensjahren die Gefahr der Infektion mit ansteckenden und schweren Krankheit weitaus höher als in den späteren Jahren ist [oder anders formuliert Körper und Geist erst ABwehrkräfte ausbilden müssen].
Auch Mädchen in der Brautzeit sind davon betroffen und Frauen während der Schwangerschaft und Entbindung. Die Tradition, dass die Braut einen Brautschleier trägt, hängt mit dem Bösen Blick zusammen: sie soll davor geschützt werden. Ebenso wie die Tradition, die Braut über die Türschwelle zu tragen; es könnte ja sein, dass jemand den Boden mit dem Bösen Blick besehen hat, damit die Braut, wenn sie darüber geht, unfruchtbar wird.






Schutz und Abwehrzauber

In Deutschland:
- am effektivsten durch Vermeidung des Kontaktes mit Personen mit dem Bösen Blick
- Hufeisen an den Eingangstüren, hauptsächlich Stalltüren
- Haussegen oder Bibelspruch an Wänden von Bauernhäusern wie: „Gott schütze dieses Haus und alle die darin wohnen“

Im gesamten Nahen Osten, Kaukasus und teilweise auf dem Balkan durch das Mitführen des sogenannten „Blauen Auges“ bzw. „Nazar (Nazar-Boncugus)“ um „böse“ Blicke abzuwenden. Der Ursprung des „Blauen Auges“ liegt bei den Turkvölkern und wurde durch die Seldschuken und Osmanen im gesamten Einflussgebiet verbreitet.

Im Koran gibt es zwei sogenannte „Schutzsuren“, welche zum Eigenschutz aufgesagt werden, nachdem man Gelobt oder Bewundert wird, oder das Gefühl hat vom Bösen Blick getroffen worden zu sein. Diese sind „Al Falaq“ sowie „Al Nas“.

In Italien soll man sich durch eine Geste, die so genannte corna, vor dem bösen Blick schützen können.
[PS, ihr könntet lachen: die Corna ist das gleiche Symbol wie Pommesgabel bzw Metalhand!]

Im islamischen Orient und Nordafrika durch das Aussprechen von Vermeidungssprüchen zur richtigen Zeit und durch „Schutzsuren“ oder „Schutzverse“. Die „Vier Versprechen“ und eine andere Stellen des Korans besitzen beschützende Kräfte gegen den bösen Blick, ebenso gibt es magische Zeichen. Arabische Sprüche oder die Zeichen können auf eine Tafel aufgeschrieben und zeremoniell unsichtbar gemacht (weggewischt) werden, an der Kleidung befestigt oder als Amulett in ein Stück Leder eingenäht sein. Sie können auch in einer kleinen Box aus Gold oder Silber stecken und als Anhänger an einer Halskette getragen werden. Spezielle Amulette haben die Form eines Auges, oft aus Türkis oder blauem Glas. Das Auge wird in den unterschiedlichsten Ausführungen und Formen (als Anhänger, Schlüsselanhänger, Armband, Ring) jährlich millionenfach auf den Märkten des Orients verkauft. Es heißt Nazar oder Auge der Fatima. Dieses blaue Auge kommt auch als zusammengesetztes Zeichen in der Hand der Fatima zur Anwendung. Die Wirksamkeit soll auch vom verwendeten Material abhängig sein. Für Amulette gibt es besonders geeignete Lederarten, die Hand der Fatima sollte am besten aus Silber sein, das Auge stets blau, die Farbe des Göttlichen. Auch silberne Fingerringe besitzen oft eine Gravur gegen den Bösen Blick.

In Südamerika
- Rote Bänder werden sofort nach der Geburt den Neugeborenen um das Handgelenk gebunden.
- Neugeborene werden erst ab einem bestimmten Alter gezeigt. Bis dahin werden sie verhüllt.

Indien
- Die Swastika ist ein weitverbreitetes Symbol als Abwehrzauber.
- Schalen der Kaurischnecken werden als Amulett sehr geschätzt.
- Nordindische Bauern schützen ihr Getreide, in dem sie einen schwarzen Tontopf (ein Symbol Kalis) in ihre Felder hängen.
- Das Anbringen von Spiegel an den Kleidungsstücken, weil diese den Blick zurückwerfen





PS: mit wohlgewählten Auslassungen.... es ist eine SCHANDE wie der heutige Mensch sich über den Geisteszustand früherer - ja, ALLER ANDEREN Kulturen zu urteilen erlaubt!!!
bei all dieser Dekadenz im Angesicht des westlichen Niedergangs, fragt man sich dann doch

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