Samstag, 28. Januar 2012

Leipzig - die Stadt der Bücher [1/3]

Ein Tribut zu Walther Moers Werk "die Stadt der Träumenden Bücher"
Zur Feier des Tages (für uns der erste Schnee diesen Winter und zudem der Geburtstag eines treuen Freunds) ein wenig Kurzweil... nicht ohne die üblichen Hintergedanken allerdings...


Moers Werk Die Stadt der Träumenden Bücher ist das wohl schönste Buch das ich je zwischen den Fingern hatte. Diese Liebe begann lange bevor ich meine Richtung in dieser Welt einnahm... es war im Jahr 2007 und ich war schüchterne 17 Jahre jung...



Im übrigen fällt draußen wundervoll weicher, weißflockiger Schnee - ich erwähne das nur nochmal weil es den heutigen Tag auf gewisse Weise magisch macht. Mein guter Freund Wolfgang scheint von den Göttern gemocht zu sein =) sobald der Artikel geschrieben ist, feiere ich meinen Süßen mit einer gemeinschaftlichen Tasse Kaffe und gutem Kuchen in der Altstadt.
Zurück zur Sache

Damals machte ich meine ersten vorsichtigen Schritte auf den Pfaden der Selbstständigkeit. Ich begann auf eigene Faust nach Leipzig zu fahren und dort erkundete ich zuerst den Bahnhof, später die mir so geliebte Altstadt innerhalb des Rings.
"Mein Leipzig lob ich mir" - sagte schon Goethe!

Heute lebe ich in Halle als Student. Damals keimten mir die ersten Gedanken, die große Alma Mater kennen zu lernen - die Leipziger Uni, so wie auch den Rest jener großen Stadt zu begreifen, ihre Seele atmen zu dürfen und in den Fussspuren jener zu stehen die ich verehre - Goethe, Gellert, Bach.




Was ich hier erzähle ist nicht einfach ein Plaudern aus dem Nähkästchen!
Nein liebe und treue Freunde, es ist ein Teil jener Seele, welche auch die Stadt der Träumenden Bücher ausmacht. Geht es in Moers Roman doch um eine Stadt des Buchhandels! Geht es bei Moers doch um den Geist der großen Dichter und Schreiberlinge, um das berühmtberüchtigte ORM, jene Kraft die den wahrhaften Künstler durchströmt, wenn ihn die Muse küsst!

Kulturpaten und Dichtpaten wie Goethe und alle Facetten ihrer Zunft sind es, die dieses Buch ausmachen! Es ist ein Buch über Bücher - über das Lesen an sich, über die Macht des auf Papier geschriebenen Wortes! Und auch mein Leipzig - die große Stadt der Buchmesse ist eine Stadt wie jenes Buchhaim - sie lebt von den Denkern und von den Welten aus Papier.



So war es auch jene Macht mit der mich Leipzig in seinen Bann zog!
Ich (ein kleines Dorfmädchen) fuhr in die große Stadt und dort durchwanderte ich Buchläden!
Wie profan und doch so relevant ist dieses Detail - und fast schon ist es so als fühle ich mich selbst von jenem Orm durchdrungen, das mir damals aus den Zeilen Walter Moers' entgegensprang.
Es flutete in meine Seele, füllte sie ganz aus, umhüllte sie mit Licht!
Und ich wusste - mein Leben sollte der Literatur gewidmet sein! Dem Wissen der Jahrhundertealten Schriftwerke all jener die unsere Welt in aller Farbenpracht erkannt hatten und diese Bilder für uns aufmalten!


Ganz ähnlich geht es auch dem Protagonisten unseres Stücks.
Hildegunst von Mythenmetz - ein junger Schreiberling mit der großen Hoffnung, einst ein berühmter Literat zu sein und mit dem Feuer in seinem Herzen, das jeder DENKER in sich hat! Und so wie auch ich in jener großen Stadt voll von Büchern und Kultur nichts anderes begehrte als zu lesen und zu erfahren, so geht es auch diesem jungen Herrn - und all die kleinen Macken des stundenlangen Lesens bei Kaffee und Honiggebäck und des extensiven Bücherkaufs, gleichwohl man ähnlich einer Sucht kaum mehr weiß wohin man mit den Werken soll, so geht es mir und allen denen ich hierin ähnlich bin!



Doch ich wäre nicht ich und Herr Moers wäre nicht der Moers, wäre das schon alles was über jene Welt zu sagen ist.


Denn leider... ja leider ist unsere Welt ein dunkler Ort!
Denn leider ist es nicht die Kunst die unsere Welt beherrscht, es sind jene die die Künste kontrollieren und durch die Macht des Geldes in ihrem Sinn lenken. Ich spreche hier nicht von Zensurbehörden - ich spreche von der Gier, von der Macht der Monopole, der Verleger, der Geldmacher!

Dies ist der Grund dass unser Held (wobei - wer ist der Held in diesem Stück?) tief in die Abgründe seiner Welt gestoßen wird und dort auf jenen EINEN trifft, dessen Funke ihm das Feuer in der Seele erst entfacht hatte - jenen, dessen Glanz aus der Welt verbannt werden musste von jenen die sie zum eigenen Vorteil im Dunkel hielten.



Sein Name ist Schattenkönig.
Und noch NIE habe ich mich derart in eine Romanfigur verliebt!

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