Dienstag, 31. Januar 2012

Neues vom Islam in Indonesien

Schlechte Nachrichten über den Fall Alexander Aan:
Der Mann der vor wenigen Wochen dafür verprügelt und Inhaftiert wurde, dass er sich offen bei Facebook zum Atheismus bekannte und Koranpassagen zum Untermauern seiner Religionskritik verwendete, scheint offenbar klein bei zu geben.
Von ihm wird gefordert, sich wieder dem "wahren Glauben" zuzuwenden und das Glaubensbekenntnis (die Schahāda) neu aufzusagen. ANDERNFALLS drohen ihm bis zu 5 Jahre Haft wegen Religionsbeleidigung!


Ein Artikel, eingestellt bei Wissen-Rockt.
Bezieht sich auf den Post Vom-Islam-in-Indonesien
weiterverbreitet zu dem Zweck, möglichst viele zusätzliche Leser darauf aufmerksam machen zu können!


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Behält nun doch wieder sozialer Druck die Oberhand über die Wahrheit? Unterliegt ein Gewissen erneut dem öffentlichen Furor? In diesem Fall scheint es möglich: Der in Indonesien vor kurzem wegen „Blasphemie“ und Herabwürdigung religiöser Lehren“ inhaftierte Alexander Aan soll in Erwägung gezogen haben, sein Bekenntnis zum Nichtglauben zu widerrufen.

Das berichtete The Jakarta Globe über den Fall des 31-Jährigen Indonesiers, der nach Kritik am Islam öffentlich verprügelt und anschließend von der Polizei weggesperrt wurde.


Die Information über Aans Gesinnungswandel stamme von seinen Eltern, so der lokale Polizeichef Chairul Aziz über den im Gewahrsam seines Reviers befindlichen Religionskritiker. Alexander Aan befindet sich seit rund zwei Wochen in Haft. Ihm stehen bis zu fünf Jahre Gefängnisstrafe in Aussicht, weil er auf einer Facebookseite Passagen aus dem Koran dazu verwendet hatte, religionskritische Aussagen zu untermauern. „Es gibt keinen Gott“, schrieb er unter anderem auf der von ihm moderierten Seite mit dem Namen „Ateis Minang“.

Polizeichef Aziz aus der Region Dharmasraya erklärte, dass Alexander Aan seine Äußerungen bereue und erneut die Schahāda aufsagen wolle. Die Schahāda ist das islamische Glaubensbekenntnis. Es öffentlich auszusprechen genügt, um als Gläubiger der islamischen Religion anerkannt zu werden.
Der seit dem gefangene Ex-Muslim hatte sich 2008 vom Glauben seiner Eltern gelöst. Nun will er möglicherweise einen Gesinnungswandel demonstrieren.

Die Nachricht über Aans Inhaftierung wegen Blasphemie eilte in kurzer Zeit um die Welt. Unter anderem die BBC berichtete darüber. Diverse Seiten auf Facebook werben für eine Solidarität mit dem inhaftierten Atheisten, die Atheist Alliance International veröffentlichte einen Appell zur Unterstützung und äußerte Kritik am Vorgehen der indonesischen Behörden. Doch vielleicht war alles umsonst.
Derzeit würden die Äußerungen Aans noch untersucht, heißt es weiter. Die Befragung von Augenzeugen und die Beweissicherung seien aber bereits abgeschlossen. Nun warte man noch Stellungnahmen ab, unter anderem vom indonesischen Rat der Religionsgelehrten Majelis Ulama Indonesia (MUI). Die Organisation hatte als eine der ersten Vorwürfe gegen Aan erhoben und seine Bestrafung gefordert.

Und ob er sich nun wirklich neu zum Islam bekennt oder nicht: Polizeichef Aziz betonte, dass Aan in jedem Fall der staatlichen Strafverfolgung ausgesetzt sei, da er gegen die Gesetze verstoßen hat. „Die Blasphemie hat bereits stattgefunden. Genauso wie bei Diebstählen wird der juristische Prozess fortgesetzt, auch wenn der Dieb sich entschuldigt und zurückgibt, was er gestohlen hat“, so Aziz.

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