Mittwoch, 4. Januar 2012

ein Psychiater diagnostiziert den Atheismus



ein Buch von Mafred Lütz, Bestsellerautor, Psychiater und Theologe.
Katholischer Chefarzt der Berliner Psychatrie mit betont christlichem Menschenbild...


die Kritik an dem vorliegenden Werk hat mir dankenswerter Weise bereits die Redaktion von Amazon abgenommen:


Nicht zweifeln, glauben!

Zweifel an der Existenz Gottes, sicher so etwas gibt es. Aber das ist heilbar. Das ist die einfache Botschaft, auf die man die Ausführungen des Bestsellerautors, Psychiaters und Theologen Manfred Lütz bringen könnte. Oder: Wer nicht glaubt, der ist selber schuld, wenn er nicht glücklich wird.




So weit, so gut. So etwas darf man glauben. Wirklich problematisch aber sind Aussagen wie die folgende: "An Gott glauben oder Nietzsche zu folgen, das scheint die wirkliche Alternative zu sein. Wenn man aber Nietzsche folgt, dann muss man auch bereit sein, den bitteren Kelch des Atheismus bis zur Neige zu trinken. Dann hat man keine Argumente gegen die kraftvoll skrupellose Macht eines Hitler, Stalin oder Mao Tse Tung, die Millionen von Menschen der eigenen irdischen übermenschenartigen Göttlichkeit opferten."
Gewiss: Der niemals um eine Pointe verlegene Lütz verhehlt nicht, dass auch er, um zu Gott zu finden, durch ein atheistisches Jammertal hat gehen müssen. Bei der Überwindung seines Unglaubens hat ihm dabei weniger das theologische Studium geholfen ("Theologie ist eine Krücke, eine Dienstleistung für Leute, denen das hilft."), als vielmehr die Erfahrung, die Begegnung mit Menschen, die glaubten, die von Wundern berichteten und die Gutes bewirkten.

Und so erzählt Lütz unentwegt kleine Geschichten, die seinen Glauben plausibel machen sollen. Er unternimmt auch immer wieder kleine Ausflüge in die Philosophie-, die Theologie- und die populäre Zeitgeschichte. Aber immer schwingt dabei ein Subtext mit, aus dem wir lesen sollen, dass das Leben viel leichter gelingt, wenn man es sich nicht durch allzu viel Reflexion unnötig erschwert.
Nach Beweisen für oder wider die Existenz Gottes zu forschen, ist am Ende für den Autor nur müßig. Fragt sich nur, weshalb er sich dann in kruden Referaten über die angeblich Indizien für die Existenz Gottes liefernde Quantenphysik versteigt.
Doch, wie gesagt: Gott, und das ist für Lütz der Gott der katholischen Kirche (warum auch nicht?), ist. Punktum.
Doch warum soll man diese "Kleine Geschichte vom Größten" dann überhaupt noch lesen? Ganz einfach: Weil Lütz für all jene, die ohnehin auf seiner Seite sind, sicherlich ein ausgesprochen amüsanter und tatsächlich ja auch zweifellos gelehrter Plauderer ist. Jene aber, die sich von der Lektüre erhoffen, etwas wirklich Neues zu erfahren, werden das Buch am Ende eher enttäuscht zur Seite legen und sich vermutlich auch über die übertrieben zur Schau gestellte, freundliche Selbstgewissheit des Autors ärgern

ein Text von Andreas Vierecke

ein Glauben ist was es ist:
Ein blindes Annehmen von Dingen die man bewusst nicht beweisen kann und dieses auch nicht WILL.
Der Autor scheint Paradebeispiel dafür zu sein, vertritt er doch die mühselige alte Ansicht "zuviel zu wissen bringt nur Ärger" ...


Gespräche mit anderen Gläubigen sind in der Tat gut für den Glauben... es ist in etwa so wie innerhalb der einer bestimmten Meinungsdiktatur bevorzugt die Bücher derer zu lesen die bereits auf Linie sind oder aber selber hetzen - dafür aber möglichst nicht zu schauen was es für andre Meinungen gibt.... das macht nur Kopfschmerzen.


Glauben macht selig...
Dennoch plädiere ich weiterhin für Mündigkeit - und gegen dieses Buch

4 Kommentare:

  1. Na, das ist doch mal 'ne Aussage:

    "An Gott glauben oder Nietzsche zu folgen, das scheint die wirkliche Alternative zu sein. Wenn man aber Nietzsche folgt, dann muss man auch bereit sein, den bitteren Kelch des Atheismus bis zur Neige zu trinken. Dann hat man keine Argumente gegen die kraftvoll skrupellose Macht eines Hitler, Stalin oder Mao Tse Tung,..." ... blablabla

    Also hilft es dem guten Christen die Taten dieser Massenmörder zu akzeptieren wenn er an einen "lieben Gott" glaubt, der das alles zuließ?

    Worum ging es Nietzsche denn?
    Um das TROTZDEM.
    Trotz der ewigen Wiederholungen und der (scheinbaren?) Sinnlosigkeit des Daseins Freude am Leben zu haben. Trotzdem ein erfülltes, kreatives Leben zu führen.

    Zudem stellt sich hier die Frage, was denn an dem "Kelch des Atheismus" so bitter sein soll. Für manche ist er halt süß und befreiend. Die Buddhisten und Daoisten haben doch gezeigt wie es funktioniert.

    - - - - -

    Ist diesen Christen überhaupt bewusst an was für einen Gott sie da glauben? Grenzt das nicht an Fatalismus?

    Mich erinnert das an dieses "große Geheimnis" des G.D.:
    "Osiris ist ein schwarzer Gott"

    Danke, Kitsune - und Grüße an "Simjael"

    A-C-H

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  2. Hallo A-C-H
    =)

    hat es dich also doch einmal hierher verschlagen.
    Ich/Wir freuen uns dass du noch nicht ganz aus der Welt bist trotz Accountlöschung.

    Die Grüße sind angekommen =)
    schreib mir einfach wenn du Lust hast.
    Das Thema mit den Christen, ihrer Weltsicht und ihrem Gott ist ihnen objektiv leider nur selten klarzumachen. Zuviel Bigotterie.

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Moin moin :-)
      Würde Dir gern mal schreiben, lässt Du mir deine E-mail-Addy zukommen?

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