Donnerstag, 1. Dezember 2011

das Wissen der Tiere - Krähen, Raben, Dohlen

Rabenvögel - schon von Alters her mystische geheimnisvolle Tiere denen man nachsagt große magische Kraft und enormes Wissen zu besitzen!
Dem christlichen Mittelalter galten sie als gefährliche Wesen des Teufels und der Hexen, den paganen Völkern indess als starke Krafttiere... kam dies alles denn nur von Ungefähr? Oder sind wir [naturgelöst und weltfern wie wohl keine andere Kultur] schlicht nicht fähig das Vorhandene zu sehn?
 




Studie zeigt: Auch Raben verwenden Gesten

Wie so viele Fähigk- und Eigenheiten zuvor, so galt bislang auch das Zeigen oder Hochhalten von Gegenständen, um damit Aufmerksamkeit zu erregen, als alleinig dem Menschen und unseren nächsten lebenden Verwandten, den Menschenaffen eigen. Deutsche und österreichische Ornithologen konnten nun jedoch erstmals nachweisen dass auch Raben solche hinweisenden Gesten benutzen, um das Interesse eines potenziellen Partners zu prüfen oder eine bestehende Beziehung zu stärken.

Wie die Wissenschaftler um Simone Pika vom "Max Planck Institut für Ornithologie" (orn.mpg.de) und Thomas Bugnyar von der "Universität Wien" erläutern, beginnen Kinder von frühester Kindheit an die Aufmerksamkeit und das Verhalten von Erwachsenen auf äußere Dinge zu lenken. Besonders hinweisende Gesten wie zum Beispiel die "Zeigegeste" ("da"; "dort") oder das "Hochhalten von Objekten" ("nimm dies") werden von Kindern erstmalig im Alter von neun bis zwölf Monaten vor dem Gebrauch erster Worte verwendet.
"Man nimmt an, dass diese hinweisenden Gesten den Auftakt zur Verwendung von Symbolen und somit menschlicher Sprache darstellen und ihnen relativ komplexe Intelligenzleistungen zugrunde liegen. Hinweisende Gesten sind somit Meilensteine in der Entwicklung menschlicher Sprache."

Erstaunlicherweise sind Beobachtungen vergleichbarer Gesten allerdings schon bei unseren nächsten lebenden Verwandten, den Menschenaffen, relativ selten. Schimpansen (Pan troglodytes) etwa in Uganda verwendet spezifische Kratzgesten, um anderen Artgenossen mitzuteilen, an welcher Körperstelle sie gelaust werden möchten. "Hinweisende Gesten sind evolutionär gesehen also ein sehr seltenes Phänomen und wurden bislang nur bei den Primaten nachgewiesen", stellen die Forscher in ihrer im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlichten Studie fest.

Ein solches Verhalten, das konnten die Ornithologen nun zeigen, ist jedoch nicht nur auf Menschen und Menschenaffen beschränkt. Über zwei Jahre hinweg untersuchten Pika und Bugnyar das non-vokale Verhalten von individuell markierten Vögeln einer wilden Rabenkolonie im Cumberland Wildpark im österreichischen Grünau. Die Forscher beobachteten, dass Raben ihre Schnäbel ähnlich wie Hände einsetzen, um Objekte wie zum Beispiel Moos, kleine Steine und Zweige hochzuhalten und einander zu zeigen. "Diese Verhaltensweisen waren vorwiegend an Individuen des anderen Geschlechts gerichtet und führten dazu, dass sich die Empfänger des Signals zu den signalisierenden Individuen hin orientierten. Anschließend interagierten die Raben miteinander, zum Beispiel durch Schnäbeln oder gemeinsames Bearbeiten des Objektes."

Wie Krähen, so gehören Raben und Elstern zur Familie der Rabenvögel und übertreffen die meisten anderen Vogelarten an Intelligenz. In vielen Intelligenztests schneiden sie sogar ähnlich gut ab wie Menschenaffen.

Die Studie der Wiener und Seewiesener Vogelforscher zeigt, dass sich differenzierte Gestik besonders bei solchen Arten entwickelt hat, die auch ein hohes Maß an Kooperationsfähigkeit besitzen. "Gestenstudien haben sich viel zu lange nur auf Primaten beschränkt. Das Geheimnis um den Ursprung menschlicher Sprache kann aber nur gelöst werden, wenn wir über den Tellerrand hinausschauen und die Komplexität von Kommunikationssystemen anderer Tiergruppen mit einbeziehen und ergründen", sagt Simone Pika.


Intelligenztest: Krähen bestätigen 2400 Jahre alte Fabel

Cambridge/ England - Erneut haben Krähen in einem Experiment erstaunliche Fähigkeiten und Intelligenz beweisen und zugleich eine Jahrtausende alte Fabel bestätigt. Mittels hineingeworfener Steine ließen sie den Wasserspiegel in einem Gefäß solange ansteigen, bis sie an das darauf schwimmende Futter gelangten.

Schon in einer Fabel des griechischen Dichters Äsop (um 600 v. Chr.) von der "Krähe und dem Wasserkrug" versuchte eine durstige Krähe an Wasser in den in einem heißen Sommer versiegenden Quellen zu gelangen: "Als sie am Abend schon derart erschöpft war, dass sie kaum mehr fliegen konnte, entdeckte sie einen Krug mit Wasser vor einem Haus. Doch auch an das Wasser in dem nur halbvollen Krug langte der Rabenvogel nicht heran und es gelang ihr auch nicht, den schweren Tonkrug zu kippen oder gar umzuwerfen. Noch mehr geschwächt, entdeckte die Krähe neben der Tür des Hauses einen Haufen kleinerer Steine. Sie pickte einen Stein nach dem anderen auf und warf ihn in den Krug hinein, bis das Wasser den Rand erreichte und sie ihren Durst stillen konnte." Ausdauer und Verstand führen immer zum Ziel, so Äsops Moral der Geschichte.

Ein ähnliches Verhalten bewiesen nun auch Krähen in einem Experiment, dessen Ergebnisse Wissenschaftler der University of Cambridge und der Queen Mary University of London (QMUL) im Fachmagazin "Current Biology" beschrieben haben.

Im Experiment wurden vier Neukaledonischen Krähen durchsichtige Röhren vorgesetzt, in welchen sich Wasser und ein auf diesem schwimmender Wurm befanden, dessen Wasserspiegel gerade tief genug war, um von den Vögeln nicht erreicht werden zu können. Als nächsten wurden den Tieren mehrere kleine Steine vorgelegt, mit welchen sich - rein theoretisch - der Wasserspiegel in der Röhre steigern ließ.

Zwei der vier Testvögel meisterten die Aufgabe schon bei der ersten Konfrontation mit dem Experimentaufbau, die beiden anderen schon beim zweite Versuch. Zudem nutzen die Krähen bevorzugt die größeren der vorgelegten Steine, um das gewünschte Ziel zu erreichen und das Wasser somit schneller steigen zu lassen. Auch als den Vögeln eine zweite Röhre mit Sägemehl statt Wasser angeboten wurde, wählten die Tiere vornehmlich das mit Wasser gefüllte Gefäß.

Laut den Forschern um Nathan Emery von der QMUL zeigen die Testergebnisse die erstaunlichen Intelligenzfähigkeiten der Rabenvögel, bei der Bewältigung einer Aufgabe, wie sie bislang im Tierreich nur von Orang-Utans gelöst wurde.



Auch wilde Krähen nutzen Werkzeuge

Oxford/ England - Dass Krähen in Gefangenschaft zu erstaunlichen Intelligenzleistungen und der komplexen Verwendung von Werkzeugen in der Lage sind, wurde bereits in zahlreichen Untersuchungen anschaulich belegt. Eine aktuelle Studie an Geradschnabelkrähen konnte nun nachweisen, dass die Vögel auch in freier Wildbahn Werkzeuge nutzen.


Einem Team von Ornithologen der Universitäten Oxford und Birmingham hat wilde Geradschnabelkrähen (Corvus moneduloides) mittels Wildtierkameras mehr als 1.800 Stunden beobachtet und ihre Ergebnisse im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlicht.

In freier Wildbahn nutzen die Vögel demnach Werkzeuge für eine Vielzahl von Anwendungen und Problemlösungen. Darunter jedoch vornehmlich Zweige zum Stochern nach großen Käfern in Löchern und totem Holz. Das Team um Dr. Lucas Bluff und Jolyon Troscianko konnte zudem erstmals zeigen, dass die Krähen mit ihren Werkzeugen mehr Larven erbeuteten als mit ihren eigenen Schnäbeln.

Zudem belegen die Aufnahmen, dass ältere Tiere offenbar erfahrener im Umgang mit den verwendeten Werkzeugen sind als Jungtiere. Aus dieser Beobachtung schlussfolgern die Forscher, dass es sich um einen nicht unerheblich zeitaufwendigen Lernprozess handelt, der wahrscheinlich anhand der Beobachtung erfahrener Tiere geschieht.

Neben dem umfangreichen Videomaterial konnten die Wissenschaftler auch zahlreiche Exemplare der verwendeten Werkzeuge sicherstellen, wie sie von den Tieren vor Ort zurückgelassen wurden. Ein Vergleich dieser Werkzeuge belege eine Verbindung zwischen der Länge de verwendeten Spieße zur Tiefe der Löcher, in welchen sich die Larven verborgen hielten. Aus dieser Beobachtung schlussfolgern die Forscher, dass - genau wie die in den Labors getesteten Vögel - auch ihre Verwandten in freier Wildbahn dazu in der Lage sind, aus einer Vielzahl von möglichen Werkzeugen, das jeweils am meist geeignete zu wählen. Auch zeige die Sammlung der Werkzeuge, dass die Tiere diese nicht wahllos, etwa aus abgebrochenen Zweigen am Boden, auswählen, sondern jene mit Blättern kahlen Zweigen gezielt bevorzugen.



Auch Krähen benutzen Werkzeuge in Folge

Oxford/ England - Erneut verblüffen Krähen in einem Experiment durch ihre erstaunlichen Intelligenzleistungen. In einem Experiment verwendeten die klugen Vögel die Werkzeuge hintereinander, um an in Röhren verstecktes Futter zu gelangen. Dieses Vorgehen wurde bislang eigentlich als Merkmal menschlicher Intelligenz gewertet.

Im Fachjournal "PLoS One" beschreibt das Team um Alex Kacelnik von der University of Oxford, dass Krähenvögel nicht nur eigene Werkzeuge herstellen, um verborgenes Futter etwa aus Löchern oder Röhren zu angeln, sich im Spiegel selbst erkennen und in komplizierten Intelligenztests sogar den nächsten Verwandten des Menschen überlegen sind sondern sogar mehrere Werkzeuge hintereinander verwenden, um an verborgenes Futter zu gelangen. Einigen der getesteten Krähen mussten dieses Verhalten noch nicht einmal beigebracht werden.

In einer Röhre hatten die Forscher einen Leckerbissen derart platziert, dass dieser von den getesteten neukaledonsichen Geradschnabelkrähen nur mittels eines bestimmten Werkzeuges erreicht werden konnte. Um jedoch an dieses Werkzeug zu gelangen, mussten die Vögel zunächst zwei weitere Werkzeuge anwenden und meisterten diese Aufgabe ohne Schwierigkeiten - in vielen Fällen sogar schon im ersten Anlauf.

Ein derartig spontaner Gebrauch von mehren Werkzeugen in Folge wurde im Tierreich zuvor lediglich bei Primaten beobachtet. Das im Krähenexperiment hinzu beobachtete zielgerichtete Vorgehen, wenn Werkzeuge ausgetauscht und das Vorgehen verbessert wurde, gelten zudem eigentlich als Merkmal menschlicher Intelligenz


Krähen möglicherweise intelligenter als Affen
Auckland/ Neuseeland - Forscher der "University of Auckland" haben Belege dafür gefunden, dass Krähen in einem komplizierten Intelligenztest den nächsten Verwandten des Menschen überlegen sind.

Besonders die Neukaledonischen Geradschnabelkrähen (Corvus moneduloides) sind für ihr Geschick, Intelligenz, das Verwenden von und sogar das Herstellen von Werkzeugen bekannt, um etwa mit zurechtgeformten Zweigen und Blättern an verborgene Insekten zu gelangen.

In einem Experiment verglichen die Wissenschaftler um Professor Russell Gray das Verhalten der Vögel mit jenem von Primaten, nachdem beide Gruppen vor das gleiche experimentelle Problem gestellt wurden. Dabei stellten selbst die Forscher erstaunt fest, dass Krähen zu komplexen Denk- und Wahrnehmungsleistungen über Ursache und Wirkung in der Lage sind und dabei sogar Analogien verwenden, wie sie nicht einmal von Primaten bekannt sind.

In der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences", haben Gray und Alex Taylor die erstaunlichen Ergebnisse ihrer Experimente jetzt ausführlich beschrieben.

Im Experiment wurden die Vögel mit dem so genannten "Trap-Tube-Problem" (Röhrenfalle-Problem) konfrontiert. Hierbei befindet sich Futter in einer horizontal ausgerichteten Röhre. Dieses kann von dem Probanden (in diesem Falle also die Krähe) nur über die Umgehung einer oder mehrerer Fallen erlangt werden, in die das Futterstück bei normalem Gebrauch unweigerlich und unwiederbringlich hineinfällt. Dieses Problem kann also nur von Probanden gelöst werden, welche die Details und Merkmale des Aufbaus der Röhrenfalle erkennen.

Sechs Neukaledonische Krähen wurden mit einer Röhrenfalle mit gleich drei Falllöchern konfrontiert. Selbst als diese Hindernisse variiert wurden, gelang es immerhin noch dreien der Testvögel sich an diese neue Situation anzupassen und so die Aufgabe erfolgreich zu meistern.

Abschließend wurden die Versuchskrähen mit einem Falltisch konfrontiert. Hier kann das Tier wählen, ob es - etwa mittels eines Astes - Futter aus einer geschlossenen Lade herauszieht oder die Nebenseite wählt, anhand der das Futter unweigerlich in einer Falle verschwindet.
In einer Studie mit 20 Exemplaren unterschiedlicher großer Affen konnte kein Versuchstier die Erfahrung mit einem der Fallen auf die Verwendung angesichts der anderen Falle übertragen - obwohl beide Fallen auf dem gleichen Konzept beruhen.

Erstaunlicherweise gelang dies den Krähen in Austin jedoch ohne Probleme und sie waren nach der Erfahrung mit der Röhrenfalle in der Lage, auch die Tischfallensituation (oder umgekehrt) zu meistern. Die Vögel zeigten also, dass sie nicht nur gelernt hatten, das Futter an den Falllöchern vorbeizuführen, sondern auch, dass sie das hier gelernte auch auf eine andere Situation übertragen konnten.


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